Von der Windel zur Toilette – die ersten Schritte zur Windelentwöhnung

Kennen Sie bereits den Ausscheidungsrhythmus Ihres Kindes?

Wenn ja, dann ist die Entwöhnung viel einfacher, denn Sie wissen bereits, wann  Sie mit der nächsten vollen Windel oder dem nächsten Töpfchen rechnen müssen! 

Vor allem sollten Eltern aber auch darauf vorbereitet sein, dass die Windelentwöhnung lange dauern kann. Möglicherweise ist Ihr Kleinkind körperlich oder emotional noch nicht bereit für die Umstellung, auch wenn seine Altersgenossen den Entwöhnungsprozess bereits erfolgreich hinter sich gebracht haben. 

Ab welchem Alter sollte man mit der Entwöhnung von Windeln beginnen?

Leider haben wir keine eindeutige Antwort auf diese Frage. Kinder entwickeln sich unterschiedlich und haben unterschiedliche Bedürfnisse.  

Die meisten Kinder sind im Alter zwischen 18 und 36 Monaten bereit für die Windelentwöhnung. 
Neue Untersuchungen haben sogar ergeben, dass die Entwöhnung vor dem Alter von 27 Monaten keine Vorteile bringt. Denn die meisten motorischen Fähigkeiten für eine erfolgreiche Ausscheidung auf der Toilette entwickeln sich erst nach dem 24. Monat.

Überstürzen Sie also nichts und erwarten Sie nicht zu viel zu früh. Kinder werden Ihnen mitteilen, wenn sie bereit sind -  wenn Sie die Anzeichen erkennen. Dann wird die Entwöhnung schneller und einfacher verlaufen!

Anzeichen dafür, dass das Kind wahrscheinlich bereit ist, von den Windeln entwöhnt zu werden: 

• Es möchte Unterwäsche für "große Kinder" tragen.
• Es ahmt das Verhalten der Eltern oder älteren Geschwister nach.
• Es kann sich selbständig an- und ausziehen (in der Regel mit etwa 30 Monaten).
• Es kann selbständig zur Toilette gehen und sie wieder verlassen (meist um den 15. Monat).
• Es kann durch Worte, Mimik oder Verhalten anzeigen, dass es auf die Toilette muss (Grimassen schneiden, grunzen, in die Hocke gehen, die Windel halten, die Beine übereinanderschlagen – meist zwischen 26 und 29 Monaten).
• Es kann vorhersehen, wann es gehen muss und kann es zurückhalten.
• Es zeigt, dass es sich in einer schmutzigen Windel unwohl fühlt und bittet Sie, sie zu wechseln.
• Es zeigt Interesse daran, die Toilette zu benutzen und seine Ausscheidungen zu kontrollieren (meist zwischen 24 und 26 Monaten).
• Die Windel bleibt mindestens 2 Stunden lang oder während der Ruhezeit trocken – besonders wichtig ist eine trockene Windel nach der Nachmittagsruhe (am häufigsten zwischen 24 und 26 Monaten). 

Wie läuft die Windelentwöhnung ab?

Sie haben festgestellt, dass Ihr Kleinkind jetzt emotional, geistig und körperlich bereit ist, von den Windeln entwöhnt zu werden und  das Töpfchen oder die Toilette zu benutzen. Jetzt sollten Sie dafür sorgen, dass dies auch zu einer Zeit erfolgt, in der es in Ihrer Familie keine großen Veränderungen gibt. Auf diese Weise wird das Kind nicht gestresst sein und die ganze Familie kann sich auf diesen großen Wendepunkt konzentrieren.

Erste Schritte: 

Bauen Sie langsam das Interesse am Töpfchen oder der Toilette auf: Lassen Sie das Kind sein eigenes Töpfchen im Geschäft aussuchen und stellen Sie es im Kinderzimmer auf, damit das Kind es besser kennenlernen kann. Lesen Sie gemeinsam Bücher über die Windelentwöhnung oder kommentieren Sie, wie nass die Windel beim Wickeln ist, damit das Kind dies selbst erkennen kann.

Gehen Sie mit gutem Beispiel voran: Nehmen Sie sich Zeit und erlauben Sie Ihrem Kind, Sie auf die Toilette zu begleiten. Zeigen Sie ihm, wie die Toilettenroutine aussieht – sich ausziehen, die Toilette benutzen, die Schüssel spülen, die Hände waschen. Ältere Geschwister oder Spielzeug können ebenfalls helfen.

Passen Sie Ihr Zuhause an: Wir empfehlen, während der Entwöhnung Teppiche und Kissen zu entfernen, insbesondere in Räumen, in denen sich das Kind häufiger aufhält. Das Kind sollte in Bereichen spielen, in denen Stuhl oder Urin leicht aufgewischt werden können. 
Wenn es zu einem „Unglück“ kommt, bestrafen oder schimpfen Sie das Kind nicht.  

Achten Sie auf eine angemessene Ernährung: Regelmäßiger und schmerzfreier Stuhlgang ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Entwöhnung. Achten Sie daher auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und auf Lebensmittel, die Verstopfung vorbeugen (Obst, Gemüse, ballaststoffreiche Lebensmittel).

Ziehen Sie Ihrem Kind lockere und praktische Kleidung an: Es ist wichtig, dass Sie Ihrem Kind Kleidung anziehen, die schnell ausgezogen werden kann – ohne Reißverschlüsse, Schleifen oder Gürtel. Es ist daher ratsam, das Kind in den Sommermonaten zu entwöhnen, wenn es am wenigsten bekleidet ist und sich schnell ausziehen kann, wenn es das Bedürfnis verspürt

Der nächste Schritt besteht darin, eine geeignete Methode zu wählen. Es gibt verschiedene Methoden zur Windelentwöhnung – von verschiedenen Methoden, die sich auf das Kind konzentrieren, über schnelle und „effektive“ Methoden, die in wenigen Stunden oder Tagen funktionieren, bis hin zu Methoden, mit denen Sie bereits bei der Geburt des Kindes beginnen sollten. 

Lesen Sie auch unseren Artikel über die entspannte Methode der Entwöhnung von Windeln und die Herausforderungen, die die Gewöhnung an die Toilette mit sich bringen kann.